Die Zeitschrift wa wettbewerbe aktuell begleitet mich nun schon seit meinem Studium. Sie hat viele Neugierden gestillt: Zunächst, nicht zu unterschätzen, die Trivia: Wen kennt man, was haben die abgeliefert? Wem fällt immer etwas Überraschendes ein, wem weniger?
Dann natürlich ist die Zeitschrift ein guter Kompass, um Trends, Entwicklungen und Strömungen zu erkennen. Wir haben Phasen der Innovation und schrecklicher Langeweile (insbesondere die Nachwendezeit in Berlin f.f.), Zeiten mit vielen und mit wenigen Wettbewerben erlebt oder Hochkonjunkturphasen, in denen sich viele bekannte Büros aus dem Wettbewerbsgeschehen verabschiedeten, um später reumütig zurückzukehren.
Im Guten wie im Schlechten ist die Zeitschrift also ein Gradmesser für uns Architekten. Eine weit verbreitete Kritik an der wettbewerbe aktuell war, dass doch Wettbewerbsbeiträge noch unausgegoren, unterentwickelt seien. Ich habe dieses immer eher positiv gesehen: Sie sind noch geschärft und nicht durch unterschiedliche Interessenlagen in der Umsetzung verwässert. Insbesondere zu sehen bei der Gegenüberstellung Wettbewerb – Realisiertes: Nicht immer gelingt es, Entwürfe weiterzuentwickeln und neue Gedanken zu ergänzen. wettbewerbe aktuell ist wichtig für unsere architektonische Entwicklung in Deutschland – für die Entwurfskultur und ein ganz klein wenig auch für den Tratsch, getreu des Mottos: „Was haben die schon wieder gemacht!“.
Stefan Behnisch | Behnisch Architekten, Stuttgart
Behnisch Architekten waren schon 12x auf dem Titel der wa wettbewerbe aktuell: