Das Beste an meinem Beruf ist …
… so viele Menschen verschiedenster Kulturen in ihrem Alltag kennenlernen zu können

Der wichtigste Rat für meine berufliche Karriere war …
… von meinem Meister, dass es auf der Baustelle das Miteinander vieler Hände bedarf, um ein Projekt zu richten.

Erst kürzlich entdeckt habe ich …
… dass Google Translate auch arabische Schrift übersetzt.

Als Glück empfinde ich …
… mit Familie und Freunden am Lagerfeuer in Schweden zu sitzen.

Gar nicht leiden kann ich …
… wenn die Leistungen des Wettbewerbsmanagements mit dem Preis als alleinigem Kriterium vergeben werden. Damit wird die Chance unnötig eingeschränkt, ein Projekt in seiner wichtigen Startphase mit gebotener Sorgfalt und Kreativität auf einen qualitätsorientierten Weg zu lenken, der durch eine Atmosphäre von Vertrauen zwischen den Planungsbeteiligten geprägt ist und nicht durch Misstrauen, Zwang und Preiseinschränkung – was langfristig selten zu Qualität und Wirtschaftlichkeit führt.

Ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass …
… Frieden in der Ukraine einkehrt.

Wenn es mal nicht so rund läuft …
… dann folgt selbst nach der dunkelsten Nacht wieder ein neuer Tag.

Zuletzt staunte ich über ...
… die Offenheit der Kanadier, als die Entwürfe des Wettbewerbs für ein bedeutendes Projekt im Parlamentsviertels in Ottawa (wa-2030594), trotz der Größe und Kosten des Projekts in der Jury primär anhand ihrer konzeptionellen Haltung zur Versöhnung mit der Umwelt und den
Ureinwohnern beurteilt wurden.

Was ich witzig finde, ist …
… der schnelle und gute Humor meiner Kinder.

Was ich gar nicht gut kann, ist …
… dogmatische Haltungen zu ertragen, egal ob z. B. bei Behörden, die unsinnige Forderungen erheben, bei Investoren, die nur aus Prinzip Kosten drücken und Architekten misstrauen, oder bei Grenzbeamten, die sich nur aufgrund schlechter Laune oder blindem Gehorsam einer vernünftigen Lösung verweigern.

Ich gebe mich gerne der Illusion hin, dass …
… sich das Gute durchsetzen wird, wenn alle Fragen, gerade auch zu kritischen Themen, frühzeitig und offen ausgesprochen werden.

Wenn ich zum Fenster an meinem Arbeitsplatz hinausschaue, sehe ich …
… unsere Büroterrasse, umschlossen vom Grün, seit einiger Zeit mit guter Chance, auch einen Eichelhäher, Fuchs oder eine Eule zu sehen, und dahinter die Spree,
mitten in Berlin!

Last but not least:
Sie sind ja einer der großen internationalen Wettbewersbetreuer und haben auch den Wettbewerb Europäisches Parlament – Paul-Henri-SPAAK-Gebäude in Brüssel (wa-2029098, Seite 16 – 28) betreut, wo die Auslobung größtmögliche Spielräume lässt: von Eingriffen in die bestehende Bausubstanz, Renovierung, Sanierung, Umbau, Entfernung und/oder Erneuerung von Teilen bis hin zum Neubau ist für die Architekt*innen alles möglich, wobei die Wiederverwertbarkeit bestehender Materialien gewünscht wird und natürlich die optimale CO2-Bilanz.
Die Wiederverwendung von Ressourcen ist seit jeher ein Teil des Bauens und in den vergangenen Jahrzehnten des Überflusses in unserer Gesellschaft häufig in Vergessenheit geraten. Diese Frage sollte als berechtigter Ansatz Teil jeder Aufgabe sein und für jede Lösung ehrlich und in all den Optionen, die sich bieten, geprüft werden, jedoch ohne Dogmatik und ausschließlich als politisches Feigenblatt. Für Wettbewerbe bedeutet dies eine weitere Herausforderung, nämlich diese sehr ins Detail gehende Untersuchung zu ermöglichen und dennoch die Angemessenheit im Aufwand für alle Beteiligten zu wahren.

Benjamin Hossbach von [phase eins]. | © Christine Fenzl

Benjamin Hossbach

*1966, studierte nach einer Gesellenausbildung zum Zimmerer Architektur in Berlin und ist Gründungspartner von [phase eins].
Er ist Mitglied der Architektenkammer Berlin, im Bund Deutscher Architekten (BDA), in der Deutschen Gesellschaft für nachhaltiges Bauen (DGNB)
und stellvertretender Sprecher des Arbeitskreis International des BDA.

Als Projektleiter und Moderator der Sitzungen (Kolloquien, Jurysitzungen sowie ggf. Bürger- veranstaltungen) verantwortete er u. a. folgende von [phase eins]. koordinierte Wettbewerbsverfahren:

– adidas „World of Sports” in Herzogenaurach (wa-2003167)
– BMW Welt München (wa-2005158)
– Biomedizinisches Forschungszentrum der Universität Gießen (wa-2007728)
– ThyssenKrupp Quartier in Essen (wa-2008838)
– Kulturzentrum Darat King Abdulla II in Amman/Jordanien (wa-2010050)
– Maidan Memorial and Museum in Kyiv/Ukraine (wa-2024378)