Das Beste an meinem Beruf ist …
… keine Monotonie zu empfinden. Es ist ein Privileg, Architekturen an unterschiedlichsten Orten für Menschen bauen zu dürfen.

Der wichtigste Rat für meine berufliche Karriere war …
… neugierig zu bleiben.

Erst kürzlich entdeckt habe ich …
… einen anonymen Street-Art-Künstler bei der Arbeit.

Als Glück empfinde ich …
… Zufriedenheit.

Gar nicht leiden kann ich …
… mit einer geschmacklosen Art mit Geschmack zu argumentieren.

Ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass …
… wir nachhaltiger denken und handeln, damit unsere Kinder in Zukunft eine reelle Chance bekommen gesund weiterzuleben.

Wenn es mal nicht so rund läuft …
… reite ich mit meinem Pferd Fibonacci durch den Reinhardswald.

Zuletzt staunte ich über ...
… die Stürmung des Kapitols der Vereinigten Staaten und darüber, dass einst das Bauhaus Zuflucht in Amerika fand.

Was ich witzig finde, …
… sind diejenigen, die über so viel Geist und Humor verfügen, dass sie im Zweifel in der Lage sind, über sich selbst lachen zu können.

Was ich gar nicht gut kann, ist …
… zu akzeptieren, dass es nicht besser geht, als andere denken können.

Ich gebe mich gerne der Illusion hin, dass …
… ich unsere Gebäude überleben werde.

Wenn ich zum Fenster an meinem Arbeitsplatz hinausschaue, sehe ich …
… einen Fluss und die Zeit.

Last but not least:
Selb liegt im Fichtelgebirge, an der Grenze von Deutschland zu Tschechien. Was war Ihre Idee für ein
Designstudio für Produktdesign eben dort?
Selb war früher ein bedeutender Produktionsstandort von Porzellan im Grenzland. 1909 wurde hierfür in Selb eine Schule gebaut, in der die Ausbildung für das Design von Porzellanwaren gelehrt wurde. Nach dem Sterben der Porzellanindustrie orientierte sich die Fachschule um und ist heute ein innovativer Lernort für Lehrinhalte im Bereich Mobilitäts- und Produktdesign. Vor allem E-Mobilität hat einen wesentlichen Stellenwert in der Lehre. Zum einen war es für uns eine spannende Aufgabe, für den Nutzer ein nachhaltiges Gebäude-ensemble mit einem kommunikativen Zentrum zu entwickeln, das dem Selbstverständnis und den Arbeitsprozessen der künftigen Ausbildung gerecht wird. Zum anderen galt es, den Ort,
die Atmosphäre der Landschaft des Fichtelgebirges und die räumlichen Bezüge zur Stadt in eine bauliche Gestalt zu übersetzen. Ich denke, wir konnten eine Antwort finden, welche für die Aufgabe und den örtlichen Kontext eine authentische Lösung aufzeigt.

1. Preis Atelier 30 Architekten „Designstudio für die Staatliche Berufsfachschule und Fachschule für Produktdesign in Selb”

ATELIER 30 Architekten wurde in seiner jetzigen Form 2000 von Ole Creutzig und Thomas Fischer gegründet. Marco Schüler ist Büroleiter. Das Büro beschäftigt ca. 35 Mitarbeiter*innen. Die Arbeiten resultieren im Wesentlichen auf der Grundlage von gewonnenen Wettbewerben aus dem Bereich von Kultur- und Bildungsbauten. Im Vordergrund der Zusammenarbeit steht dabei stets der Dialog im Team von ATELIER 30 und die Analyse der jeweiligen Planungsaufgabe, für die es eine Antwort zu finden gilt. Über diesen Planungsprozess hinaus versteht sich das Büro als ein gemeinsamer Ort, an dem man sich wohlfühlt und das Leben und Arbeiten Freude und Spaß bereiten; und ein Ort, den man in Corona- und Homeoffice-Zeiten vermisst und dessen soziale Bedeutung man an kaum hoch genug einschätzen kann.

www.atelier30.de

Thomas Fischer

Thomas Fischer
Dipl.-Ing. Arch. M.Sc. Architekt
Partner von ATELIER 30 Architekten
Mitglied im BDA und DWB
Lehrauftrag an der Uni Kassel 2010-2013

Architekturstudium:
Hochschule Bielefeld,
Berlage Institut Amsterdam/
Rem Koolhaas Masterclass,
Universität Kassel und
Studium der Europäischen Urbanistik
an der Bauhaus-Universität Weimar