Tom Geister | Sauerbruch Hutton
Das Beste an meinem Beruf ist ...
…. mit tollen Leuten zusammen zu arbeiten, um gemeinsam etwas Positives für die Zukunft zu entwickeln.
Der wichtigste Rat für meine berufliche Karriere war ….
…. nicht als Einzelgänger zu agieren, sondern mit anderen im Team zu arbeiten.
Erst kürzlich entdeckt habe ich …
…. den Charme von Thessaloniki.
Als Glück empfinde ich ...
…. Wettbewerbe mit richtig guten Projekten zu gewinnen und das mit allen zu feiern.
Gar nicht leiden kann ich ...
…. mit richtig guten Projekten Wettbewerbe zu verlieren.
Ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass ...
…. die richtig guten Projekte Wettbewerbe gewinnen werden.
Wenn es mal nicht so rund läuft ....
…. denke ich an den Raum des Universums und daran, wie klein wir sind.
Zuletzt staunte ich über ...
…. den Raum einer Nussschale und darüber, wie groß wir sind.
Was ich gar nicht gut kann, ist...
…. warten.
Wenn ich zum Fenster an meinem Arbeitsplatz hinausschaue, sehe ich ...
…. einen Fußballplatz in Moabit, versteckt hinter hohen Pappeln.
…last but not least … Thessaloniki ist nicht nur wirtschaftliches und kulturelles Zentrum der gesamten griechischen Region Makedonien, sondern auch eine bedeutende moderne Universitäts-, Messe- und Hafenstadt im Schnittpunkt jahrtausendealter nordsüdlicher und westöstlicher Verkehrswege.
Wie würden Sie den Genius Loci von Thessaloniki beschreiben und was war die besondere Herausforderung bei Ihrem Siegerentwurf für den das Messezentrum (wa-ID: wa-2030115, S. 16 bis 23), das sich ja im Herzen der Stadt befindet?
Wir haben die Aufgabe neu formuliert: Ein abgeriegeltes Messezentrum inmitten der Stadt wäre nicht die richtige Lösung gewesen. Wir haben das ganze Projekt von der anderen Seite her gestartet: Ausgehend von einem öffentlichen Park und von den Qualitäten der öffentlichen Räume einer Stadt, den belebten Straßen, den Museen, der Universität. Von all diesen Qualitäten hat Thessaloniki bereits heute erstaunlich viel zu bieten – alles endet aber bislang am Zaun des bestehenden Grundstücks. Unser Konzept sieht nun einen öffentlichen Park vor, mit kulturellen und gastronomischen Angeboten, die jedem zugänglich sind. Die wesentlichen historischen Achsen der Stadt werden über das gesamte Gelände geführt und vervollständigen das Netzwerk von Fuß - und Radwegen in Thessaloniki. Die Messegebäude mit ihren großen Dächern bieten dafür den Hintergrund, aber auch die Freiräume dazwischen werden maximal öffentlich zugänglich sein.
Natürlich müssen die Messehallen als Ausstellungsorte und Orte des Handels reibungslos funktionieren, und so sind sie auch strukturiert. Wenn wir allerdings bedenken, dass die Attraktivität und Bedeutung von Messen nicht allein in der Produkt-Präsentation liegt, sondern vor allem in der Begegnung der Menschen, den Kontakten, dann muss die Qualität der Freiräume, die Lage in der Stadt viel mehr in den Fokus genommen werden, als das bei Messegeländen in der Regel der Fall ist. Die zentrale Lage, die Verbindung zum städtischen Leben und die flexibel nutzbaren Gebäude machen aus dem Projekt ein besonderes Stück Stadt, welches über die Jahre anpassungsfähig sein wird und auch Nutzungsänderungen aushalten kann. Wir glauben, dass der Ort ein enormes Potenzial hat, zu einem wichtigen Anziehungspunkt zu werden – für die Gäste, aber vor allem auch für die Bürger der Stadt.
Tom Geister studierte Architektur in Dortmund und Berlin, wo er an der Technischen Universität sein Studium 1999 abschloss. Im selben Jahr begann seine Mitarbeit bei Sauerbruch Hutton.
Sein Schwerpunkt liegt im Management von nationalen und internationalen Wettbewerben sowie von Projekten in den frühen Entwicklungs- und Entwurfsphasen.
Von 2013 bis 2015 lehrte er als Gastdozent an der Universität der Künste, Berlin.
Seit 2010 ist er Associate und Mitglied der Geschäftsleitung.
Tom Geister ist Partner seit 2020.
Sauerbruch Hutton wurde 1989 von Matthias Sauerbruch und Louisa Hutton in London gegründet und hat heute seinen Sitz in Berlin. Ein erfahrenes Team von insgesamt 140 Mitarbeiter* innen bildet die wichtigste Ressource des Büros. Es realisiert individuelle und nachhaltige Lösungen für Architekturprojekte, städtebauliche Masterpläne, Interieurs, Möbel und Ausstellungen. Die Freude am sinnlichen Umgang mit Raum und Material, die Neugierde auf technische und räumliche Innovation und der verantwortungsbewusste Einsatz vorhandener Ressourcen jeder Art stehen im Fokus der architektonischen Praxis. Die Arbeiten werden mit dem technisch-kulturellen Anspruch entwickelt, die Lebensqualität zukünftiger Nutzer und folgender Generationen zu erhöhen und zum Gelingen der Stadt und des öffentlichen Lebens beizutragen.