Eine Zeitreise mit LEPEL & LEPEL, Köln
Seit über drei Jahrzehnten ist die Teilnahme an Architekturwettbewerben fester Bestandteil unserer Arbeit sowohl als Leistungsvergleich, als auch als ein Ausdruck unseres gestalterischen und gesellschaftlichen Anspruchs: Wettbewerbe bieten die Chance, sich mit anspruchsvollen Aufgaben auseinanderzusetzen, ständig zu lernen und die eigene Kreativität weiterzuentwickeln.
Das Jahr 1997 markiert dabei für uns einen Wendepunkt: der 1. Preis für das Fachbereichsgebäude Architektur, Innenarchitektur und Design der Hochschule Wismar. Der europaweit ausgeschriebene Realisierungswettbewerb für das größte Bauvorhaben in Mecklenburg-Vorpommern war hart umkämpft: 196 Bewerber stellten sich der Aufgabe, einen Neubau für die drei Fachbereiche zu entwickeln, der sich harmonisch in das Hochschulgelände einfügt, städtebauliche Bezüge wahrt und funktional wie gestalterisch Maßstäbe setzt. Unser junges Büro mit Markus Sporer (heute Gründungspartner von CROSS Architecture) gewann den Wettbewerb – ein Moment, der uns bis heute prägt. Zugute kam uns, dass die Aufgabenstellung unsere tägliche Büropraxis abbildete: Architektur & Innenarchitektur & Design arbeiten zusammen. Der Wettbewerb wurde zum Türöffner. Wir wurden für alle Leistungsphasen beauftragt und das Projekt brachte uns drei Jahre Projektarbeit inklusive eigenes Bauleitungsbüro vor Ort.
Warum haben wir den Wettbewerb gewonnen?
„Die Arbeit besticht durch die offene bauliche Struktur und die Verflechtung der Freiräume mit dem Landschaftsraum. So werden Höfe und Gärten zwischen den Riegeln mit den angrenzen- den Freiräumen zu fließenden Räumen mit Blick und Wegebeziehungen zur Stadt und zum Hafen. Die einzelnen Funktionsbereiche sind sinnvoll einander zugeordnet“, so das Preisgericht.
Das Besondere an unserem Entwurf war, wie wir die Beziehungen geordnet haben. Nicht nach Fachbereichen zu trennen, sondern nach Funktion: Lehre, Werkstätten, Arbeitsräume. Diese Interdisziplinarität war neu! Die Idee war jedoch auch mit Gegenwind verbunden, der sich erst durch Überzeugungsarbeit und Beharrlichkeit legte.
Durch unsere robuste Architektursprache konnten wir Kosten unterschreiten. Wie haben wir das geschafft? Im Inneren betonen Sichtbeton und Magnesitestrich sowie sichtbare Installationen den Werkstattcharakter im Stil eines „veredelten Rohbaus“ und sind identitätsstiftende Merkmale. 25 Jahre später haben wir das Prinzip des einfachen Bauens für unsere eigenen Büroräume wieder angewendet: robust, lässig, frei.


Knapp zehn Jahre später folgte dann der zweite Paukenschlag: Realisierungswettbewerb Neubau/Grundsanierung Fachbereich Bauingenieurwesen und Kompetenzzentrum der Hochschule Wismar (wa-2011092). Wieder 1. Preis. Wieder Wismar. Wieder dieselben Bauherrn. Damals fühlte sich die Pressekonferenz beinah wie ein Familientreffen an! Hier war die Besonderheit, dass wir einen bestehenden Bau sanieren, erweitern sowie neue Funktionen und Ästhetik einbringen konnten. Und wieder konnten wir durch eine unsere Kernkompetenzen und Leidenschaften überzeugen, nämlich Bestand zu transformieren.
Ein weiterer Meilenstein: 1. Preis für das Exzellenzcluster Center for Mobile Propulsion (CMP) der RWTH Aachen (wa-2009305). Das Projekt CMP war der Einstieg in eine neue Größenordnung als Generalplaner.
Heute wissen wir: Jede Wettbewerbsteilnahme ist ein kreatives Investment in Ideen, Recherche, Teamarbeit. Wir gewinnen Wissen – und Haltung. Wismar war das erste große interdisziplinäre Projekt, das unser Büro prägte und uns die Bedeutung von multifunktionaler und zugleich identitätsstiftender Architektur vor Augen führte.
Die Erfahrungen aus Wismar begleiten uns bis heute und bilden die Grundlage unserer Haltung: Wir stehen für ganzheitliche Planung, von außen nach innen und von innen nach außen. Wir nennen es: Beziehungen bauen.
LEPEL & LEPEL, Oktober 2025

Büro LEPEL & LEPEL INNEN & ARCHITEKTUR KÖLN
Die Architekt*innen und Innenarchitekt*innen von LEPEL & LEPEL planen und gestalten Lebens- und Arbeitswelten, die die Identität von Unternehmen, Verwaltung, Forschungseinrichtungen und Gemeinden widerspiegeln. Nachhaltige, zukunftsfähige Immobilien mit langer Lebensdauer. Sie verstehen Architektur & Innenarchitektur als Einheit. Das Ergebnis sind national und international ausgezeichnete Projekte.
Gegründet: 1994 in Köln
Gesellschafterin: Gerda Karal, Innenarchitektin BDIA
Gründer*in und Geschäftsführer*in: Monika Lepel, Innenarchitektin BDIA & Reinhard Lepel, Architekt BDA
Team: 25 Architekt*innen & Innenarchitekt*innen
Bürostandort: Clouth 104, Köln-Nippes




