Steidle Architekten, Mai 2025
Der städtebauliche Ideenwettbewerb für die Theresienhöhe in München war ein Meilenstein in der Geschichte unseres Büros, der vom Wettbewerbsgewinn 1997 von Steidle + Partner bis zur Fertigstellung des letzten Stadtbausteins 2024 von steidle architekten Gesellschaft von Architekten und Stadtplanern einen weiten Bogen schlägt. So konnten wir auf der Theresienhöhe in Workshops, Wettbewerben und einem Direktauftrag insgesamt vier Projekte realisieren, die die heutige Theresienhöhe prägen: das KPMG-Headquarter mit Wohnturm, das Esplanade, die Wohnanlage Hans-Fischer-Straße und zuletzt das Wohnen am Herzog-Ernst-Platz, aktuell auf der Longlist zum DAM Preis 2026 nominiert.

Das Verflechten der vorhandenen Messehallenstrukturen mit einer Neuinterpretation der alten Blockstrukturen wies einen Weg, der vom Büro in zahlreichen städtebaulichen Wettbewerben – dem Olympischen Dorf Turin, der Neckarvorstadt in Heilbronn (wa-2010282) oder dem Eiermann-Campus in Stuttgart – weiterentwickelt wurde und sich zuletzt im Werksviertel München wiederfindet. Die Theresienhöhe wurde 2003 mit einer besonderen Anerkennung des Deutschen Städtebaupreises ausgezeichnet. Es entstand ein lebendiges Stadtviertel mit einer zeitgemäßen urbanen Dichte, das mit vielen öffentlichen Plätzen an den Ver- bindungspunkten innerhalb des Viertels und zu den angrenzenden Stadtquartieren durchsetzt ist und sich zum zentralen Messepark öffnet.
Das Werksviertel geht einen Schritt über die Umstrukturierung eines ehemaligen Messegeländes und die Integration der historischen Messehallen hinaus. Wo bis in die 1970er-Jahre hinein Kartoffelprodukte hergestellt wurden und sich ab den 1990er-Jahren die Alternativ- und Clubszene etablierte, haben wir sowohl die Relikte der Produktionszeit als auch die Zwischennutzungen erhalten können und in die Entwicklung eines neuen Stadtteils integriert. Heute finden sich hier auf engstem Raum unterschiedlichste Nutzungen von Wohnraum bis hin zu Münchens neuem Konzerthaus (wa-2014322), das hier entstehen soll. Für das Werksviertel wurden wir mit dem Deutschen Städtebaupreis 2023 ausgezeichnet.
„Kontinuität ist eine vorwärts gerichtete Bewegung.“ Diese von Otto Steidle formulierte These ist auch heute unsere Mission.
Wir sind ein Büro, das nicht zuletzt aufgrund seiner eigenen Geschichte immer wieder Brückenzwischen Vergangenem und Kommendem schlägt. Im Sinne der Nachhaltigkeit nehmen wir für unsere Planungen sowohl die Historie eines Ortes, als auch dessen Zukunft in den Blick. Die Räume, die wir entwerfen und transformieren, sollen auf den stetigen Wandel unserer Gesellschaft und ihrer Bedürfnisse reagieren können und die Qualität besitzen, im Laufe der Zeit unterschiedlichen Nutzungen zu dienen. Wir sind ein Büro, das unkonventionelle Lösungen für vermeintlich konventionelle Vorhaben findet und Räume schafft, die gleichermaßen pragmatisch wie emotional ihre eigene soziale Intention erfüllen. Die Theresienhöhe eröffnete für unser Büro eine großmaßstäbliche städtebauliche Dimension.
Steidle Architekten, Mai 2025

steidle-architekten ist eine national und international tätige Gemeinschaft von ArchitektInnen und StadtplanerInnen, die in München verankert ist. Die Geschichte beginnt in der Genter Straße in Schwabing: Hier wurde 1969 das Architekturbüro Steidle + Partner von Otto Steidle (1943 – 2004) gegründet. Nach seinem Tod übernahmen die Mitarbeiter Johann Spengler, Johannes Ernst, Martin Klein und Hans Kohl (1952 – 2007) das Büro. Als neu gegründete steidle architekten haben sie seit 2005 einen wertschätzenden Umgang mit der Vergangenheit als festen Bestandteil der Praxis etabliert. 2022 wurde die Wohnanlage Genter Straße, in der sich das Büro auch heute noch befindet, vom BDA mit der „Klassik-Nike“ ausgezeichnet. Im gleichen Jahr wurde Stefan Resch zum vierten Gesellschafter.