Enrique Sobejano – Nieto Sobejano Arquitectos GmbH, Madrid/Berlin
Das Beste an unserem Beruf ist ...
... dass man immer wieder entdeckt, dass es noch besser geht.
Der wichtigste Rat für unsere berufliche Karriere war ...
... keinem Rat zu folgen.
Erst kürzlich entdeckt haben wir ...
... dass einmal für sich selber zu bauen gut tut.
Als Glück empfinden wir ...
... gemeinsam zu arbeiten.
Gar nicht leiden können wir ...
... halbe Sachen und faule Kompromisse.
Wir geben die Hoffnung nicht auf, dass ...
... die Bedeutung von Architektur von allen erkannt wird.
Wenn es mal nicht so rund läuft ...
... gehen wir selber laufen.
Zuletzt staunten wir über ...
... das Volumen, das eine Tonne CO2 in der Luft einnimmt.
Was wir witzig finden, sind ...
... Menschen, die sich selbst nicht allzu ernst nehmen.
Was wir gar nicht gut können, ist ...
... uns zu verbiegen.
Wir geben uns gerne der Illusion hin, dass ...
... keine Illusionen! Wir arbeiten an einer guten Zukunft.
Wenn wir zum Fenster an unserem Arbeitsplatz hinausschauen, sehen wir ...
... einen Wiener Gemeindebau aus den 1980er-Jahren neben einem Gründerzeithaus und viel zu viele Autos.
Last but not least:
Die neue Doppelschule Allee der Kosmonauten (wa-2024423) vereint zwei Schularten (Gymnasium und ISS) in einem Gebäude und funktioniert dabei wie eine Stadt in der Stadt: Ihr städtebauliches und architektonisches Leitmotiv ist das Ineinandergreifen von Beziehungsgruppen. Sowohl formal als auch inhaltlich ein schöner Gedanke! Man meint, im skulpturalen Erscheinungsbild Enthierarchisierung und Chancengleichheit mitzulesen – erzählen Sie uns doch ein bisschen mehr!
Als Ganztagsschule ist die ADK nicht nur Lern- sondern vor allem Lebensraum für 1.600 Jugendliche. Die einzelnen Compartments – jeweils vier Stammgruppen – sind das Zuhause für je circa 110 Schüler*innen und zehn Pädagog*innen, also jene „Familie“, in der man sich gut kennt. In der ADK findet das Lernen in zeitgemäßer Art statt: Nicht der Vortrag im 50-Minuten-Rhythmus, sondern freies jahrgangs- und fächerübergreifendes Lernen und Projektunterricht stehen im Vordergrund, man arbeitet alleine, in Gruppen, an maßgeschneiderten Aufgaben. Die Pädagogik schätzt die Unterschiedlichkeit der Jugendlichen. Jede*r wird entsprechend seiner Talente, Bedürfnisse und Interessen gefördert. Das Forum spielt als „Dorfzentrum“ von jedem Compartment im Unterricht und in der Freizeit die Hauptrolle. Außerhalb der Compartments – in der „Schulstadt“ – gibt es eine Fülle von Angeboten: Der ganze dritte Stock ist den Fachräumen gewidmet. Hier forschen und werken die SEK I und die SEK II gemeinsam. Im Zentrum des Hauses, umringt von den 15 Compartments, liegen zwei große Sporthallen (2 x 3 Hallenteile) übereinander. Sie können in der Pause, im Unterricht oder als Indoorplatz genutzt werden – oder eben für den Sport. Das Erdgeschoss ist so konzipiert, dass es in Gänze auch außerschulisch genutzt werden kann: Mehrzwecksäle, Restaurants, Werkstätten, Bibliothek, Musikräume, Pleni. Das Schulhaus soll für den ganzen Bezirk relevant sein! Die Schulen – die Bildungshäuser – sind die Kathedralen des 21. Jahrhunderts.
PPAG architects, gegründet und geleitet von Anna Popelka und Georg Poduschka. Seit 1995 in Wien, seit 2020 auch in Berlin.
PPAG erforschen bewusst unterschiedliche Bereiche und Themen der Architektur, in allen Dimensionen. Von Möbelbau bis Städtebau werden die jeweiligen Erkenntnisse von einem zum anderen Projekt quergenützt und weiterentwickelt. Ziel ist ein gutes Leben für alle. Durch die Brisanz der Klimakrise ist die Suche nach dem notwendigen Neuen obligatorisch. Daran arbeitet das gesamte Team.
Anna Popelka
Architekturstudium an der TU Graz (1980-87)
Georg Poduschka
Architekturstudium an der TU Graz und an der École d’ Architecture Paris-Tolbiac (1986-94)